Tag 1....
Wie bereits in meinem vorletzten Eintrag angekündigt, wollte ich mal ein paar Zeilen über die super schöne Motorradtour mit Erik und Sven ins Ötztal berichten.
Als hätten wir einen direkten Draht nach oben, bescherte uns der Herr prächtigstes Sonnenwetter bei unserer Abfahrt aus Schöllkrippen. 477 autobahn- und mautfreie Straßenkilometer lagen vor uns und wer hätte zu diesem Zeitpunkt daran gedacht, dass wir erst gegen 21.30 in unserem Appartment ankommen würden....
Da wir die nötige Zeit hatten entschlossen wir uns, die Strecke über gut bis sehr gut ausgebaute Bundesstraßen zu meistern und dabei die unterschiedlichen Landschaften und Regionen zu genießen.
Auch ein vermeindlich, uns mit hoher Wahrscheinlichkeit erfassender, Sturm mit starken Böen, konnte uns nicht die Lust und Laune auf diese Tour trüben.
Die B26, B290 und B16 erwiesen sich als Paradestrecke und ehe wir uns nach ein paar Stops umsahen, fuhren wir durch das schöne Allgäuer Vorland. Gezeichnet von dunklen und schwarzen Wolken, hatte der Regen die noch zu fahrenden Straßen bereits vor uns erreicht und diese benässt. Aber dieser hielt sich auch nicht lange an einem Fleck auf, sodass wir demselbigen mit der Kraft und der Wärme der Sonne hinterher fuhren. Aber kaum eine Zeit lang später wurden wir mit dem besten Wetter und eine Aussicht auf die immer größer werdenden Bergzüge belohnt.
Über Füssen ging es weiter bis nach Elbigenalp im Lechtal. Dort machten gegen 19.30 einen Zwischenstop und fuhren gegen 20.30 weiter in das ca. 50km entfernte Dörfchen "Ötz". Unser Weg von dort führte über das Hantennjoch. Zwischenzeitlich wurde es dunkel und ein leichter Regen setzte ein. Kaum hatten wir den Pass befahren, schon standen und lagen die ersten Kühe inmitten des hellgrau schimmernden Asphalts und bestaunten uns, als wären wir UFO's (Unbekannte Fahr-Objekte!)... Bei dieser Temperatur (es war nasskalt und windig) konnten wir die Herdentiere verstehen, weil sie die tagsüber mit Sonnenstrahlen aufgeladene, und somit erwärmte, Straße zum kuschligen verbringen des Abends aufsuchten. Dies war auch nicht ganz ungefährlich, denn die Geschäfte wurden nicht, wie allgemein vermutet, auf der Wiese erledigt, sondern an Ort und Stelle. Und um wirklich größeren und zusätzlichen Verkehr auf diesem Pass zu vermeiden, wurden die Fladen sorgfältig und großflächig auf der ganzen Straße verteilt. An dieser Stelle muss ich sicherlich nicht erwähnen, welche Gefahren sich für Zweirad-Freaks aus der Mischung DUNG + NASSE STRASSE ergeben.
Letztenendes haben wir es dann doch bis nach Ötz geschafft und bezogen unser sauberes und neu eingerichtetes Appartment. Die Dames des Hauses hat uns auch die etwas benässten Motorradbekleidungen auf den im Keller montierten Ski-Schuh-Wärmer gelegt. So hatten wir die Gewissheit in den nächsten Tagen jederzeit auf trockene und wohl gewärmte Schutzkleidungen zurückgreifen zu können.....
Der Hunger hatte sich schon sehr stark ausgeprägt und wir hatten das Glück, im Ort noch ein Café zu finden, welches noch warmes Essen zur fortgeschrittenen Abendstunde servierte. Untermalt von dem musikalischen Duo "Siggi & Gerd" machten wir uns es auf der dortigen Terrasse gemütlich, während der Regen immer stärker und stärker wurde....
Der Magen gefüllt, die warme Bettdecke im Sinn... die letzten 300m zum Appartment wurden in Windeseile zurückgelegt. Erschöpft aber glücklich, mit dem Ausblick auf die am nächsten Tag stattfindende Raftingtour, dauerte es auch nicht lange und die Äuglein verloren ihren aussichtslosen Kampf gegen den Schlaf....
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